Dienstag, 22. Juli 2003

RECHTSRADIKALER BAYER

Nigerianer verletzt

Ein polizeibekannter Rechtsradikaler hat Sonntagabend im bayerischen Schwandorf einen Nigerianer durch Tritte schwer verletzt. Der angetrunkene 27-Jährige habe den Mann zuvor beleidigt und Naziparolen skandiert, teilte die Polizei mit. Er wurde später festgenommen. (dpa)

 

 

Dienstag, 22. Juli 2003

 

Staffelrennen für Toleranz

 

Prenzlau beteiligt sich am 9. September mit 24-Stunden-Lauf
Prenzlau (os). Vom 1. bis 11. September wird im Land unter dem Motto "Für Frieden und Toleranz - Wir bringen Brandenburg in Bewegung" ohne Unterbrechung gelaufen. In zehn Städten und Großgemeinden finden jeweils 24-Stunden-Staffelläufe statt. Beginn ist am Weltfriedenstag in Guben, die Staffelübergabe erfolgt 24 Stunden später per Telefon an die Stadt Löwenberg.
Prenzlau ist am Dienstag, 9. September, gefordert. Um 10 Uhr starten die Staffeln am Bootshaus. Verantwortlich für den Wettkampf wird Stefan Hahlweg vom PSV Uckermark sein. Teilnehmen kann jedermann. Betriebe, Schulen und Vereine sind gefragt, sich der Herausforderung der 24-Stunden-Staffel zu stellen.
Gemeinsam haben das zuständige Potsdamer Ministerium, das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit sowie das Projekt Integration durch Sport der Brandenburgischen Sportjugend zur Teilnahme aufgerufen.
Ursprünglich sollte die einmalige Laufaktion nur über fünf Tage gehen. Auf Grund der großen Resonanz wurde sie aber um weitere fünf Tage und Staffelorte verlängert.

 

 

 

Dienstag, 22. Juli 2003

 

Noch kein Hinweis

 

ILMENAU. Es war Brandstiftung, das steht fest. Aber warum Unbekannte Samstagnacht in der Ilmenauer Bahnhofstraße die Scheiben eines Bekleidungsgeschäftes einschlugen und Feuer legten, das weiß die Polizei noch nicht. "Wir können weder einen ausländerfeindlichen Hintergrund noch Versicherungsbetrug oder eine Schutzgelderpressung ausschließen", erklärte gestern ein Polizeisprecher. Den Schaden bezifferte er auf 100 000 Euro. In dem von einem Vietnamesen betriebenen Geschäft wurden bereits zwei Mal die Scheiben eingeworfen. Warum, dazu wollte oder konnte auch der Betreiber des Geschäfts gestern nichts sagen.In Thüringen gibt es immer wieder ausländerfeindlich motivierte Anschläge auf Geschäftsleute. Allein in Ohrdruf im Kreis Gotha wurden der Anlaufstelle für Betroffene von rechtsextremen und rassistischen Angriffen (Abad) in diesem Jahr drei Vorfälle bekannt. Auch dort soll im Februar versucht worden sein, die Scheibe eines Bekleidungsgeschäfts einzuschlagen. Als das misslang, wurde die Leuchtreklame zerstört. Von zwei weiteren Übergriffen, einer am hellen Tag, waren Imbiss-Betreiber betroffen.Noch prekärer sei die Situation im ostthüringischen Pößneck. Dort habe es laut Abad eine ganze Welle von Anschlägen auf ausländische Geschäftsleute gegeben. So wurden beispielsweise zwischen dem 24. und dem 30. Mai täglich Scheiben eingeschlagen. Der Polizei gelang es, einen Verdächtigen zu verhaften. Dieser soll zum rechtsextremen Lager gehören.Denkbar für den Ilmenauer Anschlag ist aber auch Schutzgelderpressung. Seit 1998 wurden den Thüringer Ermittlern 24 Fälle bekannt. 16 konnten laut Innenministerium aufgeklärt werden. 67 Prozent der Fälle betrafen den Dienstleistungs- und Gaststättenbereich. Die Ermittlungen und der Tatnachweis in diesem Bereich gelten als besonders schwierig, weil meist alle schweigen.Kai MUDRA

 

 

Dienstag, 22. Juli 2003

 

Pankower Künstlerin gewann

Plakatwettbewerb zum diesjährigen Tag der Mahnung in Berlin entschieden

Florian Osuch

 

Das Motiv für das diesjährige Mobilisierungsplakat zum »Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung« am 14. September 2003 wurde am Wochenende vom »Vorbereitungskreis Tag der Mahnung« präsentiert. Es ist das Gewinner-Plakat aus einem Wettbewerb, den der Vorbereitungskreis in diesem Jahr erstmalig ausgeschrieben hatte.

Eine Jury aus Künstlern und Aktiven des Vorbereitungskreises wählte aus einem Dutzend Einsendungen aus. Letztlich ausschlaggebend war die gestalterische und dem Inhalt des Tages gemäße Umsetzung des Aufrufs. Gewinnerin ist eine Künstlerin aus Pankow, die auch das Preisgeld in Höhe von 300 Euro erhält. Alle eingegangenen Plakatentwürfe können im Internet und in einer Ausstellung besichtigt werden, die beim Aktionstag gezeigt wird.

Mit dem Plakatwettbewerb sollten verstärkt auch Künstler angesprochen werden, sich mit Geschichte und Anliegen des Aktionstages auseinanderzusetzen. Politischer Schwerpunkt des Aktionstages gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg ist in diesem Jahr eine kritische Bilanz drei Jahre nach dem von Bundeskanzler Gerhard Schröder propagierten »Aufstand der Anständigen«. Verschiedene Projekte und Antifa-Initiativen stellen dazu ihre Arbeit vor und werden in Gesprächsrunden über ihre Erfahrungen diskutieren.

* Mehr Informationen unter www.tag-der-mahnung.de oder über das Kontaktbüro: VVN-BdA, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, Fax 29784179, mail: vvn0109@aol.com